Attack on Einsiedeln on Epiphany Day (Überfall auf Einsiedeln am Dreikönigstag)

(Deutsche Fassung am Ende des englischen Texts)

In the film SRF shot about the Battle of Morgarten, the attack on the Einsiedeln monastery is portrayed as a somewhat ill-considered act of violence by the people of Schwyz, which Count Werner von Homberg approves of, but about which Werner Stauffacher is terribly upset because he fears consequences.

It can be assumed that renowned historians have been consulted for the script. But it is also pointless to mention that historical research wanders through the events of the founding period like a blind cow. So it is high time to remove the heavy blinkers from this blind cow.

The thesis that is represented on this website: The attack on the monastery was a well thought-out coup – a cleanly set declaration of war by a group that felt strong enough to confront any knight’s army.
And for this self-confidence they all had the best reasons. Around 1314, the Waldstätte was heavily armed, probably one of the most armed regions in the Alps. The reason: young Waldstätters, angry because of the excommunication (1309 and 1313), were ready to fight and had enjoyed an excellent training at the weapons, namely from the best elite fighters of that time, the Knights Templar.

A decisive support for this argument: Epiphany!
The raid takes place on 6 January 1314. This is no coincidence, the three wise men from the Orient have an outstanding importance for the Templars (Solomon’s Jesus boy in the Gospel of Matthew, to whom the initiated white magicians from the Orient come. Ex oriente lux). By choosing this date they are sending a decisive message to the world, which the kings, scholars and rulers everywhere understand in all corners of the West in the late Middle Ages. And this is: Yes, we Templar Knights are in the woods, we are not afraid of any authorities, we have allied ourselves with the population! And we spit on you, you who know no right and serve only your own selfish power interest! (Another attitude would be unthinkable against the background of the highly illegal destruction of the Order of the Temple by Philip the Fair and Pope Clemens V.).

The impudent, audacious message explains the massive contingent of knights that the Habsburgs rally in November of the following year and with which they advance against Schwyz.
The outcome of the punitive action, the disgraceful defeat, is known.

It would be exciting to know whether the Templars at Morgarten had formed the vanguard with the Beaucéant (pennant, their mark of distinction in battle) and their tunics, as was their tradition. That would have been at least a significant psychological advantage, because at that time the Beaucéant, also known as the „battle wedge“, caused fear and terror in the opponent.
An indication that the Templars actually rode into battle with their own colours is the flag of the Schwyzers in the Bundesbriefmuseum in Schwyz. This is – and now please read slowly – made of white fabric! The assertion that the original red colour had faded would have to be verified with modern analytical methods on the basis of the considerations expressed here. Not least because, in contrast, the red colour of the Schwyzer flag from the Battle of Sempach, which took place just over seventy years later, is clearly visible.

Interesting in this context also: The battle banners with which Schwyzer and Lucerne go into battle (Schwyz and Lucerne: colour inverted to the Templar coats of arms)

Flaggen

Source: Chronik von Diebold Schilling

Deutsche Fassung:

Im Film, den SRF über die Schlacht am Morgarten gedreht hat, wird der Überfall auf das Kloster Einsiedeln als ein etwas unüberlegter Gewaltakt der Schwyzer dargestellt, den Graf Werner von Homberg gutheißt, über den sich aber Werner Stauffacher fürchterlich aufregt, weil er Konsequenzen fürchtet.

Es ist anzunehmen, dass für das Drehbuch namhafte Historiker konsultiert worden sind. Es ist aber auch müßig zu erwähnen, dass die Geschichts-Forschung wie eine blinde Kuh auf den Ereignissen der Gründungszeit herumtrampelt. Es ist also höchste Zeit, dieser blinden Kuh die schweren Scheuklappen abzunehmen.

Die These, die auf dieser Website vertreten wird: Der Überfall auf das Kloster war ein wohldurchdachter Coup – eine sauber gesetzte Kriegserklärung einer Gruppe, die sich stark genug fühlte, es mit jedem Ritterheer aufzunehmen.
Und zu diesem Selbstbewusstsein hatten sie alle Berechtigung. Die Waldstätte waren um 1314 hochgerüstet, wohl eine der wehrhaftesten Regionen der Alpen. Der Grund: Junge Waldstätter, zornig wegen der Exkommunikation (1309 und 1313), waren bereit zu streiten und hatten eine hervorragende Ausbildung an den Waffen genossen, und zwar von den besten Elitekämpfern der damaligen Zeit, den Tempelrittern.

Eine entscheidende Stütze für dieses Argument: der Dreikönigstag!
Am 6. Januar 1314 findet der Überfall statt. Das ist kein Zufall, die drei Weisen aus dem Orient haben eine herausragende Bedeutung für die Templer (salomonischer Jesusknabe im Matthäus-Evangelium, zu dem die eingeweihten Weiß-Magier aus dem Morgenland kommen. Ex oriente lux). Mit der Wahl dieses Datums setzen sie eine entscheidende Botschaft in die Welt, welche die Könige, Gelehrten und Machtträger überall, in allen Winkeln des Abendlandes im Spätmittelalter verstehen. Und die lautet: Ja, wir Tempelritter sind in den Waldstätten, wir fürchten uns vor keiner Obrigkeit, wir haben uns mit der Bevölkerung verbündet! Und wir spucken auf euch, ihr, die ihr kein Recht kennt und die ihr einzig und allein dem eigenen egoistischen Machtinteresse dient! (Eine andere Haltung wäre auf dem Hintergrund der hochgradig illegalen Vernichtung des Templerordens durch Philipp den Schönen und Papst Clemens V. gar nicht denkbar.)

Die frech-dreiste Botschaft erklärt das massive Aufgebot an Rittern, das die Habsburger im November des folgenden Jahres zusammenziehen und mit dem sie gegen Schwyz vorrücken.
Der Ausgang der Strafaktion, die schmachvolle Niederlage, ist bekannt.

Spannend zu wissen wäre, ob die Templer am Morgarten mit dem Beaucéant (Kampfwimpel, ihr Erkennungszeichen in der Schlacht) und ihren Waffenröcken die Vorhut gebildet haben, wie das ihrer Tradition entsprochen hat. Das wäre zumindest ein bedeutender psychologischer Vorteil gewesen, denn zu dieser Zeit sorgt das Beaucéant, auch bekannt als „Kampfkeil“, beim Gegner für Angst und Schrecken.
Ein Hinweis darauf, dass die Templer tatsächlich mit ihren eigenen Farben in den Kampf geritten sind, ist die Flagge der Schwyzer im Bundesbriefmuseum in Schwyz. Diese besteht – und jetzt lesen Sie bitte langsam – aus weißem Stoff! Die Behauptung, dass die ursprünglich rote Farbe ausgebleicht sei, müsste aufgrund der hier geäußerten Überlegungen mit modernen Analyse-Methoden überprüft werden. Nicht zuletzt, weil im Gegensatz dazu die rote Färbung der Schwyzer Fahne aus der Schlacht von Sempach, die nur etwas mehr als siebzig Jahre später stattgefunden hat, deutlich erkennbar ist.

Interessant in diesem Zusammenhang auch: Die Kampfbanner, mit denen Schwyzer und Luzerner in die Schlachten ziehen (Schwyz und Luzern: farbeninvers zu den Templerwappen)

Flaggen

Quelle: Chronik von Diebold Schilling